
Mariazell, 15. März 2025 – Die Freiwillige Feuerwehr Mariazell hielt am Samstag, den 15. März 2025, im Richard-Feischl-Saal des Rüsthauses ihre 151. ordentliche Wehrversammlung ab. Feuerwehrkommandant HBI Werner Svatek konnte zahlreiche Ehrengäste und Mitglieder begrüßen.
Ehrengäste
Unter den Ehrengästen befanden sich Landesbranddirektor Reinhard Leichtfried, Landesfeuerwehrkurat Dr. Michael Staberl OSB sowie Abschnittsbrandinspektor Manfred Schrittwieser. Auch die Kommandanten der Feuerwehren Gußwerk und Mitterbach, HBI Alfred Voruda und HBI Manfred Tod, nahmen an der Veranstaltung teil. Darüber hinaus erwiesen Bezirkshauptmann Mag. Bernhard Preiner, Bezirksinspektor Christian Hadler, die Ortsstellenleiterin des Roten Kreuzes, Andrea Prenner, sowie der Ortsstellenleiter der Bergrettung, Peter Tributsch, der Versammlung ihre Ehre. Ebenso waren Bürgermeister Walter Schweighofer, Gemeinderechnungsprüfer Johann Hollerer und Oberarzt Dr. Patrick Killmaier unter den anwesenden Gästen.









Ehrenvolles Gedenken an unsere verstorbenen Kameraden
Zu Beginn der Wehrversammlung wurde in einer Gedenkminute an die verstorbenen Kameraden erinnert. Besonders gedacht wurde an Kamerad HBM Peter Praschl, der am 10. Juni 2024 verstorben ist. Die Anwesenden erwiesen ihm und allen verstorbenen Mitgliedern die letzte Ehre und würdigten ihren Einsatz für die Gemeinschaft.
Rückblick des Kommandanten
auf ein ereignisreiches Jahr 2024
In seiner Ansprache ließ Kommandant HBI Werner Svatek das vergangene Jahr Revue passieren und hob die Vielzahl an Einsätzen sowie besondere Ereignisse hervor. Das Einsatzjahr begann traditionell mit dem Neujahrsempfang im Hotel Scherfler – einem geschichtsträchtigen Ort, da dort vor genau 150 Jahren die Feuerwehr Mariazell gegründet wurde.
Mit insgesamt 202 Einsätzen war das Jahr 2024 von zahlreichen Herausforderungen geprägt. Neben Brandeinsätzen und technischen Hilfeleistungen rückte die Feuerwehr vermehrt zu Menschenrettungen, Türöffnungen, Liftbergungen und Tragehilfen für das Rote Kreuz aus. Besonders die zunehmenden Unwettereinsätze, darunter Hochwasser- und Sturmschäden, stellten die Einsatzkräfte vor große Aufgaben. Starke Wintereinbrüche erforderten häufig den Einsatz des Schweren Rüstfahrzeugs (SRF), insbesondere zur Bergung liegengebliebener LKWs am Seeberg und Zellerrain.

Auch schwere Verkehrsunfälle mit Motorrädern, PKWs und LKWs zeigten die hohe Einsatzbereitschaft und Professionalität der Feuerwehrkameraden.
Ein markantes Ereignis war ein Föhnsturm im März, der zahlreiche umgestürzte Bäume verursachte, Dächer abdeckte und Kamine beschädigte. Ein Blitzschlag im Gemeindehaus in der Wr. Neustätterstraße machte es notwendig, Teile eines Kamins abzutragen. Ebenso fordernd waren mehrere KHD-Hochwassereinsätze, die sich über mehrere Tage erstreckten.
Ein großer Waldbrand in Wildalpen hielt die Einsatzkräfte ebenfalls in Atem. Die Zusammenarbeit mit den Feuerwehren sowie unterstützende Luftfahrzeuge waren entscheidend, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen.

Ein besonders tragischer Einsatz war ein Zugsunfall mit tödlichem Ausgang. Auch ein schwerer Verkehrsunfall am Kreuzberg, bei dem sich ein Fahrzeug mehrfach überschlug und gegen eine Hausmauer prallte, zählt zu den herausragenden Einsätzen des Jahres.
Ein Höhepunkt war die groß angelegte Abschnittsübung im Raum Flugfeld, bei der über 220 Einsatzkräfte aus der Steiermark und Niederösterreich beteiligt waren. 43 Statisten sorgten für eine realistische Übungssituation, die eindrucksvoll die länderübergreifende Zusammenarbeit demonstrierte.
Besonders in Erinnerung bleibt der 150. Gründungstag der Feuerwehr Mariazell, der am 4. Mai 2024 mit einer Feier in der Basilika und einem großen Festakt im Raika-Saal gebührend begangen wurde. Zahlreiche Ehrengäste waren anwesend, und bis in die Morgenstunden wurde die lange Geschichte und die Kameradschaft der Feuerwehr gefeiert.
Neben den Einsätzen standen auch zahlreiche weitere Aktivitäten auf dem Programm. Ein besonderes Event war der erste Seifenkisten-Bewerb am 31. August, organisiert von Wolfgang Höhn, dem Kommandant Svatek einen besonderen Dank aussprach. Schulungen und Fortbildungen, wie Erste-Hilfe-Kurse und Funkschulungen, trugen zur Weiterbildung der Kameraden bei. Reparaturarbeiten an Fahrzeugen und Ausrüstung wurden ebenso durchgeführt wie die Unterstützung öffentlicher Veranstaltungen, darunter das Maibaum-Aufstellen und das Verkehrsprojekt „Hallo Auto“.
Die Feuerwehrjugend zeigte herausragendes Engagement, insbesondere beim Friedenslicht, das bereits ein geschätzter Bestandteil der Weihnachtszeit ist. Auch bei Bewerben und Prüfungen bewiesen die jungen Mitglieder ihr Können, wofür den Jugendbetreuern großer Dank gebührt.
Abschließend betonte Kommandant Svatek die hohe Einsatzbereitschaft und den Zusammenhalt innerhalb der Wehr. Er dankte allen Kameradinnen und Kameraden für ihre unermüdliche Arbeit und freute sich auf die kommenden Herausforderungen im neuen Jahr.
Auszeichnungen und Leistungsabzeichen 2024
Im Jahr 2024 wurden zahlreiche Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Mariazell für ihre herausragenden Leistungen geehrt. Besondere Verdienste wurden unter anderem mit dem Verdienstkreuz des BFV Bruck an der Mur, dem Verdienstzeichen des LFV sowie der Katastrophenhilfe-Medaille ausgezeichnet. Zudem erhielten mehrere Mitglieder Medaillen für ihre langjährige verdienstvolle Tätigkeit im Feuerwehrdienst.
Auch in leistungsbezogenen Bewerben konnten unsere Mitglieder Erfolge feiern. So wurden Atemschutzleistungsabzeichen in Bronze und Gold, Feuerwehrleistungsabzeichen in Silber sowie Feuerwehrjugendleistungs- und Wissenstestabzeichen in allen Stufen erfolgreich abgelegt. Besonders erfreulich ist die hohe Beteiligung an Lehrgängen, darunter der Atemschutzgeräteträger-Lehrgang, der Funk-Grundlehrgang sowie spezialisierte Schulungen wie das ÖBFV-Führungsseminar oder die Ausbildung zum Einsatzdrohnenpiloten.
Berichte der Beauftragten
Jugendbeauftragter LM d.F. Pascal Zach berichtet von erfolgreichen Teilnahmen an Wissenstests und Bewerben. Im Jahr 2024 erlebte die Feuerwehrjugend Mariazell zahlreiche spannende und erfolgreiche Aktivitäten. Beim Landesjugendbewerb in Frohnleiten konnten alle teilnehmenden Jugendlichen das begehrte Abzeichen erfolgreich erwerben. Auch beim Wissenstest im Herbst in Aflenz stellten sie ihr Können unter Beweis und wurden mit dem Wissenstestabzeichen ausgezeichnet. Darüber hinaus bereichern regelmäßige Aktivitäten und Ausflüge das Programm. Zum Abschluss richtete Jugendbeauftragter LM d.F. Pascal Zach ein herzliches Dankeschön an das Kommando für die Unterstützung der Jugendarbeit sowie an alle, die das ganze Jahr über mitgeholfen haben.
Fahrmeister LM Daniel Zach berichtet über die umfangreichen Tätigkeiten rund um die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr im vergangenen Jahr. Neben der gesetzlich vorgeschriebenen §57a-Überprüfung („Pickerl“), die bei allen Fahrzeugen und Anhängern durchgeführt wurde, waren auch einige Reparaturen erforderlich. Zudem erhielten sämtliche Fahrzeuge einen Service- und Ölwechsel in einer Fachwerkstatt. Kran, Seilwinde und Zubehör wurden von einem Ziviltechniker überprüft und als einsatzbereit befunden. Ein zentrales Thema seines Berichts war die Anschaffung eines neuen Mannschaftstransportfahrzeugs (MTF), da das bisherige Fahrzeug bereits 18 Jahre alt ist. Die Feuerwehrfahrzeuge legten im vergangenen Jahr insgesamt rund 30.000 Kilometer unfallfrei zurück. Zum Abschluss seines Berichts bedankte sich Fahrmeister LM Daniel Zach bei allen Fahrzeugbeauftragten und Kameraden für ihre tatkräftige Unterstützung im vergangenen Jahr.
Im Bericht des Gerätewarts LM Markus Pirkner wurde im Jahr 2024 ein besonderer Fokus auf die regelmäßige Überprüfung und Wartung der Feuerwehrgeräte gelegt. Dank des sorgfältigen Umgangs der Kameraden bei Einsätzen und Übungen konnte auf größere Mängel verzichtet werden. Dennoch waren einige Reparaturen notwendig, da durch den regelmäßigen Gebrauch gewisse Gerätschaften Abnutzungserscheinungen zeigten. Ein weiterer wichtiger Punkt war die Einsatzbekleidung. Unter der Verantwortung von LM d.V. Tanja Potzgruber wurden beschädigte Bekleidungsstücke und Schuhe, die nicht mehr sinnvoll repariert werden konnten, teilweise durch neue ersetzt. Besonders hervorzuheben ist die Zusammenarbeit innerhalb der Feuerwehr: Der Gerätemeister dankte den Kameraden, die aufmerksam durch das Rüsthaus gehen und Mängel schnell melden. Diese Unterstützung ist besonders wichtig, da nicht alle Geräte gleichzeitig überprüft werden können. Ein weiterer Dank galt den Kameraden, die nach Einsätzen und Übungen tatkräftig mithelfen, die Einsatzbereitschaft der Geräte wiederherzustellen.
Im Bericht vom Atemschutzbeauftragten OLM Oliver Beigel wurde das Jahr 2024 als sehr erfolgreich im Bereich Atemschutz hervorgehoben. Insgesamt wurden drei Einsätze erfolgreich durchgeführt, begleitet von vier intensiven Übungen. Die regelmäßigen monatlichen Überprüfungen der Atemschutzgeräte und -flaschen wurden wie gewohnt durchgeführt, inklusive der jährlichen Hauptprüfung im Bereichsatemschutzstützpunkt in Kapfenberg. Ein weiteres Highlight war der jährliche ÖFAST-Test, den alle Atemschutzträger erfolgreich absolvierten. Zudem konnten fünf Kameraden den AKL-Test positiv bestehen. Insgesamt wurden 198 Atemschutzflaschen nach den Anforderungen des Dienstes gefüllt. Besonders erfreulich war der Abschluss des Atemschutzträger-Lehrgangs durch drei Kameraden: Pirkner Andre, Würnitzer Rene und Raffinger Tobias. Ebenfalls herausragend waren die Leistungen bei den Atemschutzleistungsabzeichen. Nach intensiven acht Trainingswochen konnten folgende Kameraden das Goldene Atemschutzleistungsabzeichen entgegennehmen: Ullreich Katharina, Paukner Sandro, Prenner Peter und Zach Pascal. Das Bronzene Atemschutzleistungsabzeichen wurde an Potzgruber Tanja, Teis Thomas, Pirkner Andre und Würnitzer Rene verliehen. OLM Oliver Beigel bedankte sich abschließend herzlich bei allen, die ihn im vergangenen Jahr unterstützt haben, und wünschte weiterhin viel Erfolg bei der Ausübung des Atemschutzdienstes.
Im Bericht des Funkbeauftragten HLM Christian Staberl wurden im vergangenen Jahr verschiedene Tätigkeiten rund um die Funktechnik der Feuerwehr durchgeführt. Es waren kleinere Reparaturen an den Funkanlagen und Pagern erforderlich, die jedoch erfolgreich erledigt werden konnten. Besonders aktiv war HLM Staberl als Bewerter bei verschiedenen Funkleistungsabzeichen, wo er zusammen mit Kamerad Svatek tatkräftig unterstützte. Zudem konnte er bei der Funkgrundausbildung mitwirken und somit neuen Kameraden wertvolle Kenntnisse vermitteln. Im Rahmen regelmäßiger Funkproben, sowohl digital als auch analog, wurde das Funkgerät immer wieder auf Herz und Nieren getestet. Ein Höhepunkt des Jahres war die Blackout-Übung, bei der die Praxistauglichkeit der Funktechnik in einem realistischen Szenario erprobt wurde. Besonders bei der grenzüberschreitenden Übung zeigte sich einmal mehr, wie wichtig die Kommunikation zwischen den verschiedenen Einsatzorganisationen und über Landesgrenzen hinweg ist.
Sanitätsbeauftragter LM d.S. Peter Prenner berichtet von zahlreichen wichtigen Aktivitäten. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Weiterbildung: Am 08.04. und 22.04. wurde ein achtstündiger Erste-Hilfe-Auffrischungskurs durchgeführt, bei dem zahlreiche Kameradinnen und Kameraden erfolgreich teilnahmen. Weiteres die regelmäßige Überprüfung der Sanitätsausstattung. Alle sechs Sanitätsrucksäcke, die KFZ-Verbandspäckchen und Erste-Hilfe-Koffer wurden mehrfach auf Vollständigkeit und das Ablaufdatum der Inhalte kontrolliert. Auch Desinfektionsspender und Pflasterspender im Rüsthaus wurden regelmäßig aufgefüllt, um stets einsatzbereit zu bleiben. Besonders wichtig war die regelmäßige Reinigung und Funktionsprüfung des Spineboards, der Schaufeltrage und der beiden Defibrillatoren.
Ein weiterer Höhepunkt des Jahres war das erste Spineboard-Training mit dem Verein Spineboard.at, das am 09.11. in der Feuerwehr stattfand. Der Vormittag bestand aus einem Theorieteil, der Nachmittag aus intensiven praktischen Übungen an „verunfallten“ Autos. Rund 15 Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr sowie des Roten Kreuzes nahmen daran teil. Aufgrund des großen Erfolgs ist für 2026 eine Fortsetzung dieser Ausbildung geplant. Dank der professionellen Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz, den gut ausgebildeten Feuerwehrsanitätern und Feuerwehrersthelfern sowie der hochwertigen Ausrüstung konnten mehrere Einsätze optimal abgewickelt werden. Abschließend dankte LM d.S. Peter Prenner seinen Kameradinnen und Kameraden für ihre Unterstützung und dem Kommando für die finanzielle Förderung der Sanitätsausstattung.
Beförderungen bei der Jugendfeuerwehr
- Christian Baumgartner wurde zum JFM mit blauem 1 Streifen befördert,
- Jasmin Dietl zum JFM mit blauem 2 Streifen,
- Nico Greifensteiner erhielt das JFM mit rotem 3 Streifen,
- Christoph Grießbauer wurde zum JFM mit blauem 1 Streifen befördert,
- Jasmin Grießbauer wurde zum JFF mit blauem 1 Streifen ernannt,
- Annalena Plasch zum JFF mit rotem 2 Streifen,
- Marie Raffinger zum JFF mit rotem 3 Streifen,
- Simon Raffinger zum JFM mit blauem 1 Streifen,
- Jamie Tropper zum JFM mit rotem 2 Streifen,
- Emanuela Ciuban erhielt das JFF mit blau ohne Streifen,
- Gregor Wallmann wurde zum JFM mit blauem 1 Streifen befördert,
- Marco Schweighofer wurde zum PFM befördert.

Auch im aktiven Bereich gab es bedeutende Beförderungen:
- Sebastian Leodolter und Tobias Raffinger erhielten den Rang des OFM,
- Peter Schweighofer wurde zum LM d.V. befördert,
- Fabian Fluch wurde zum HFM befördert.
Diese Beförderungen sind ein Zeichen für die kontinuierliche Entwicklung und den Einsatz unserer Mitglieder. Wir gratulieren allen Beförderten herzlich und bedanken uns für ihr Engagement in der Feuerwehr!
Angelobungen
Im Rahmen der Wehrversammlung wurden vier engagierte Mitglieder feierlich angelobt. Die Angelobung erfolgte für PFM Marco Schweighofer sowie die Jungfeuerwehrmitglieder JFM Marie Raffinger, JFM Nico Greifensteiner und JFM Moritz Plasch. Wir gratulieren!

Im Anschluss folgte die Wahlversammlung
Die FF Mariazell unter neuer Führung! | Freiwillige Feuerwehr Mariazell
Bericht und Fotos: OLM d.V. Sprosec