5. Steirische Feuerwehrwallfahrt

Nach 2008, 2011, 2015 und 2019 hat sich die große steirische Feuerwehrfamilie am Samstag, dem 24.9.2022, aus allen Landesteilen auf den Weg gemacht, um bereits zum fünften Mal in den größten österreichischen Wallfahrtsort, nach Mariazell, zu pilgern.

Großes Anliegen der rund 800 teilnehmenden steirischen Feuerwehrkräfte samt ihren Angehörigen war es, als Wallfahrer:innen in der Mariazeller Basilika, Gottes reichen Segen sowie den Schutz Mariens und des Heiligen Florians zu erbitten. Begrüßt und bewirtet wurden die WallfahrerInnen von den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Mariazell, die unter dem Kommando von HBI Werner Svatek und OBI Reinhard Potzgruber steht.

Für die musikalische Umrahmung sorgte die Militärmusik NÖ beim Empfang mit einem Platzkonzert sowie beim Marsch zur Basilika. Die Stadtkapelle Mariazell begleitete den Festgottesdienst sowie die Fahrzeugsegnung musikalisch.

Die Begrüßung der Feuerwehrdelegationen und Ehrengäste – an deren Spitze Landesrat Ök.-Rat Johann Seitinger (in Vertretung von Landeshauptmann Mag. Christopher Drexler), die Zweite Präsidentin Landtag Steiermark, Frau Gabriele Kolar (in Vertretung von Landeshauptmann-Stv. Anton Lang), Feuerwehrpräsident Robert Mayer, MSc., Landesfeuerwehrkommandant-Stv. LBDS Erwin Grangl, Brigadier Mag. Martin Jawurek (Militärkommandant von NÖ), Bezirkshauptmann von Bruck-Mürzzuschlag, Oberregierungsrat Mag. Bernhard Preiner sowie der Bürgermeister der Stadtgemeinde Mariazell, Walter Schweighofer standen, nahm Landesfeuerwehrkommandant LBD Reinhard Leichtfried in der Basilika vor.

„Ankommen und Kameradschaft“

In seinen Grußworten hob LBD Leichtfried im Besonderen das „Ankommen“ und die „Kameradschaft“ in den Feuerwehren hervor. „Die große Klammer über alles, das Verbindende, das uns das tun lässt, was wir tun, heißt Kameradschaft“, so Leichtfried. „Kameradschaft ist das Herz jeder Feuerwehr, die DNA aller Verbandsstrukturen und steht für Zusammenhalt und Teamwork. Selbst die beste Ausrüstung am Markt oder das neueste Fahrzeug der Superlative vermögen Kameradschaft nicht zu ersetzen. Kameradschaft definiert sich auch im achtsamen Miteinanderumgehen, im aufeinander Rücksichtnehmen und durch Ein- und Unterordnung. Genau diese Tugenden erfordert auch unsere gemeinsame Wallfahrt. Wo es, wie im Feuerwehrdienst auch, um das Aufbrechen, das Unterwegssein, das Ankommen und um das nach Hause zurückkehren geht. Aufbrechen, Unterwegssein, Ankommen, Heimkehren. Ihr seid größtenteils frühmorgens aufgebrochen und seid hierher nach Mariazell unterwegs gewesen. Bei unserem Feuerwehrhaus haben wir uns versammelt, dann hierher marschiert und sind gemeinsam hier in der Basilika angekommen. Im Ankommen an diesem wunderschönen Gnadenort geht es im Wesentlichen darum, Ruhe in dieser besonders herausfordernden und hektischen Zeit zu finden. Herausfordernd waren die letzten Wochen, Monate und Jahre allemal. Seit März 2020 hat uns die Pandemie mehr oder weniger fest im Griff, seit vielen Wochen leiden wir unter einer enormen Teuerungswelle. Die immens hohen Preise für Benzin, Diesel, Strom und Gas – und immer teurer werdende Lebensmittel – belasten viele unserer Mitmenschen. Auch Einsatzorganisationen leiden zunehmend unter dieser Teuerungswelle. Budgets werden durch drastisch hohe Energiekosten massiv belastet. „Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar, also genau heute vor sieben Monaten, erleben wir mit dem Krieg in Europa eine Zeitenwende, mit deren Folgen wir uns wahrscheinlich noch länger zu beschäftigen haben, als es uns allen lieb ist. Unser heutiges Miteinander steht auch für Geborgenheit in der Gruppe. Es signalisiert uns neben dem morgendlichen Aufbruch auch ein Ziel. Das Ankommen, das zur Ruhe kommen, die gemeinsame Messfeier, das anschließende Beisammensein in einem Gasthaus beim Mittagessen bis hin zur Heimkehr. Bei allen Wirren und Erschwernissen, die der Alltag für uns bereithält, bietet uns das heutige Ziel auch die Chance, sich darauf zu besinnen, worum es im Leben von uns Menschen letztendlich wirklich geht. Es bietet uns die Chance, Kurskorrekturen an unserem Lebenskompass vorzunehmen und den Wegweiser unserer inneren Werte und Tugenden zu justieren“, so Leichtfried in seinen Willkommensworten nach Begrüßung der Ehrengäste.

Ehrengäste zollen Respekt und Anerkennung

Im Anschluss erfolgten die Grußadressen von Feuerwehrpräsident Robert Mayer, Zweite Präsidentin Landtag Steiermark Gabriele Kolar sowie von Landesrat Johann Seitinger, die in ihren Worten zum Anlass ihren Respekt und ihre Wertschätzung gegenüber den Leistungen der Feuerwehrmitglieder ausdrückten und den Dank des Bundesfeuerwehrverbandes bzw. jenen der offiziellen Steiermark überbrachten.

Feuerwehrkuraten gestalten Festgottesdienst

Die Leitung des Festgottesdienstes als Hauptzelebrant oblag LFKUR Dr. Michael Staberl, Superior von Mariazell. Pater Dr. Michael Staberl bekam diese Aufgabe, wie er zu Beginn der Festmesse informierte, Samstagfrüh von Diözesanbischof Dr. Wilhelm Krautwaschl übertragen – nachdem Bischof Krautwaschl kurz zuvor positiv auf das Coronavirus getestet wurde – und somit einer „Verkehrsbeschränkung“ unterlag.

So überbrachte LFKUR Pater Dr. Michael Staberl nicht nur die Grüße und den Dank des Bischofs an die Feuerwehrkräfte, sondern trug auch dessen Predigt vor. Die Lesung wurde von LBDS Erwin Grangl vorgetragen, die Fürbitten wurden von Feuerwehrjugendlichen gesprochen.

Gemeinsames Abschlussgebet

Auf Wunsch des Bischofs wurde am Ende der Messe das nachstehende Schlussgebet von allen Anwesenden gemeinsam gesprochen:

Allmächtiger und starker Gott,

Vater unseres Herrn Jesus Christus!

Wir schauen au das Beispiel des hl. Florian

und seiner Freunde

und wissen uns mit ihnen verbunden,

mit ihrem Leben, ihrem Zeugnis,

ihrem Glauben und auch mit ihrem Gebet.

Darum bitten wir voller Vertrauen,

gib auch uns den Mut uns furchtlos

zu unserem Glauben zu bekennen

und schütze unsere Leben,

unser Hab und Gut,

vor Unglück und Gefahr.

Behüte und bewahre alle Feuerwehrmänner und -frauen,

und alle freiwilligen Helfer

vor jedem Schaden und allen Gefahren.

Darum bitten wir auf die Fürsprache des hl. Florian

durch Christus unseren Herrn. Amen.

Im Anschluss an das Schlussgebete wurde von LFKUR P. Dr. Michael Staberl eine „musikalische Überraschung“ angekündigt. Brandrat d.V. Franz Fink berührte die Anwesenden mit dem Kirchenlied „Wie groß bist du“, welches er vor dem feierlichen Auszug auf der Klarinette zum Besten gab.

Mit der Segnung von Einsatzfahrzeugen im Anschluss an den Festgottesdienst auf dem Vorplatz der Basilika endete die fünfte Steirische Feuerwehrwallfahrt.


Bericht und Fotos: Thomas Meier, MA und Franz Fink.